Moloch München Eine Stadt wird verkauft

Insekten in der Stadt

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Titelbild: © Oswald Baumeister / Gesellschaft für ökologische Forschung e.V. []

Jeden Sommer dasselbe Bild: Wenn Randstreifen in voller Blüte stehen, kommen die Maschinen der Stadtgartendirektion und mähen alles kurz und klein. (Im Frühsommer 2021 gut zu beobachten am Grünstreifen der Schleißheimer Straße am Hasenbergl.)

Jeden Herbst dasselbe Bild in den städtischen Parks: Das Laub wird von Mitarbeitern der Stadtgartendirektion mit großen Maschinen zusammengeblasen und kommt dann auf eine zentrale Kompostierstelle der Stadt München. So werden feinsäuberlich alle Insekten entsorgt, die sich auf einen Winter im Luitpoldpark eingerichtet haben/hätten. Und nächstes Jahr; dasselbe Bild.

Dazu werden jährlich jede Menge alter Bäume in der Stadt gefällt. Der Bund Naturschutz nennt die Zahl 2000.

Die Immobilienspekulation fördert den Abriss alter Villen und die Vernichtung ihrer alten Gärten.

Bei den Neubauten wird aufgrund der hohen Bodenpreise jeder Quadratmeter ausgenbutzt und Grund und Boden so dicht bebaut wie möglich. Da bleibt oft nur noch Platz für das Tiefgaragen-Begleitgrün: für Insekten wertlos.

Die „Grünanlagen“ der Neubauten sind klein, pflegeleicht, gern immergrün und laubarm.

Durch solche Maßnahmen wird der Insektenrückgang in den Städten so dramatisch. Im Endeffekt ist es ein Zusammenwirken von diversen banalen Handlungen, falschen Zielen, großer Unkenntnis, der Dominanz des Geldes. Wir haben dies schon in 1983 in Ausstellung und Buch Grün kaputt beschrieben. Hinzu kommten heute die Klimaerwärmung und Extremwetterereignisse, die dem Insektenleben zusetzen.

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