Juli 1983: Bund Naturschutz kritisiert Stadtpolitik. Der Bund Naturschutz (BN) meldete sich anlässlich einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zu Wort: Rund 39 Prozent der Fläche der Stadt München sind bereits bebaut, zusammen mit der Verkehrsflächen sind 53 Prozent der Stadtfläche „versiegelt“. Mitglieder der BN-Kreisgruppe München hielten Referate zu den Themen Wohnen, Arbeiten und Erholen. Karl Lüftel forderte: „Die Grenzen der flächenfressenden Entwicklung müssen endlich erkannt werden.“ Rudi Remm kritisierte, dass sich München mit dem Gewerbeflächenprogramm von 1976 für ein „gesundes Wachstum“ statt für ein „gesundes Gleichgewicht“ entschieden hat. Thomas Brückner bemängelte fehlende Naherholungsgebiete; dies „bringt mehr erholungssuchenden Verkehr und damit weitere Belastungen“. Der Münchner Umweltreferent Rüdiger Schweikl versprach, dass „ökologisch wichtige Gebiete“ bei der Bauneulandausweisung geschont werden sollen und will sich für ökologisches Bauen“ einsetzen. Bernd Schreier (Grüne) forderte von der Stadt, keine Gewerbegebiete mehr auszuweisen: „Die Grenze ist erreicht.“ – „Viel Beifall erhielt er für die Forderung, der Spekulation auf dem Wohnungsmarkt endlich einen Riegel vorzuschieben.“1
Juli 1983: Stadtentwicklungsplan. 1963 wurde der erste Stadtentwicklungsplan vorgestellt, 1975 dann der nächste. 1983 sind Themen u. a. das Gelände vom damaligen Flughafens Riem, Grundstücksflächen des Rangierbahnhofs Allach, Bundeswehr-Flächen in Freimann/Kieferngarten. Die Stadt München sieht große Probleme bei der Baulandbeschaffung. „Dass die Stadt unter Raummangel leidet und in zehn Jahren etwa, wie es der Plan zum Ausdruck bringt, mit ihren Möglichkeiten am Ende ist, so ihr nicht ‚von oben‘ Hilfe zuteil wird – wem muss man dies noch sagen?“2