März 1985: Der damalige Finanzminister Max Streibl (CSU) feierte 1983 die Erweiterung des alten Messegeländes auf der Theresienhöhe von 82.600 auf 105.000 Quadratmeter. Im Münchner Stadtanzeiger wird die Forderung nach einem zweiten Messegelände erhoben, um im deutschen Messewettbewerb mithalten zu können. Platz dafür wäre im aufgelassenen Flugplatzgelände in Riem.1
März 1985: Gewerbeflächen in Freiham gefordert. Die Münchner CSU fordert zur Sicherung von Arbeitsplätzen und zur Stärkung der Gewerbesteuerkraft Gewerbeflächen bei der Bebauung von Freiham, die derzeit auf Eis gelegt war.2
März 1985: BOBS protestiert. Die Bewohnergemeinschaft Osterode-/Bad-Soden-Straße e. V. (BOBS) hat sich zusammengeschlossen, um gegen die Vertreibung aus der alten GWG-Siedlung zwischen Milbertshofener-, Leopold- und Griegstraße zu protestieren. Gefordert wird statt Abriss die Sanierung der Häuser. Sie befürchten „unpersönliche Neubauten“, die Verdreifachung der Mieten, den Verlust der Gärten und ihre Vertreibung. 1986 wird die GWG die ersten alten Häuserblocks abreißen und Gärten und Bäume vernichten. Am 18.4.1985 veranstaltete die BOBS eine Podiumsdiskussion mit Architekten und Parteienvertretern; auch Vertreter der GWG wurden eingeladen. Die GWG-Geschäftsführung dazu: „Wir sehen uns nicht veranlasst, an dieser Diskussion teilzunehmen.“3
Die acht Blocks der Siedlung wurden 1937/38 im Rahmen eines Sozialprogramms mit zweieinhalb Stockwerken erbaut, jede Wohnung hatte einen Garten. „Der alte Baumbestand, die dichten Gebüsche, die reiche Vegetation und die in ihr lebende Tierwelt sind gerade für den Münchner Norden von großem ökologischem Wert.“4
- Hartstein, Erich, München braucht ein zweites Messegelände, in Münchner Stadtanzeiger 8.3.1985 [↩]
- CSU: Teilflächen von Freiham für Gewerbeansiedlungen, in SZ 9.3.1985 [↩]
- Berber, Inés, Protest gegen Sanierung und Gegenvorschlag, in Münchner Stadtanzeiger 29.3.1985 [↩]
- Berber, Inés, Protest gegen Sanierung und Gegenvorschlag, in Münchner Stadtanzeiger 29.3.1985; Milbertshofen: Mieter haben Angst, in Münchner Stadtanzeiger 29.3.1985 [↩]