Moloch München Eine Stadt wird verkauft

Juni 1985

J
Titelbild: © Oswald Baumeister / Gesellschaft für ökologische Forschung e.V. []

Juni 1985: „Nordpark“. 1981 hatten die Landschaftsarchitekten Gottfried und Anton Hansjakob einen Strukturplan „Münchner Norden“ erarbeitet. Im Januar 1985 legte Stadtbaurat Uli Zech (SPD) in der Sitzung des Planungsausschusses einen Sachstandsbericht zu „Errichtung eines Nordparks in Verbindung mit einem Friedhof („Neuer Nordfriedhof“) im Münchner Norden“ vor, der Hartlholz, Nordfriedhof, Schleißheimer Rodung, Heideflächen, Bürgerpark etc.. umfasste. Die Heideflächen im Münchner Norden sollen mit kleinräumigen Waldteilen und Hecken eingebracht werden, an der A99 soll aufgeforstet werden. Die „Panzerwiese“ dient nach wie vor der Bundeswehr als Übungsgelände; diese ist grundsätzlich bereit, den Übungsbetrieb zu verlegen. Der Bezirksausschuss 27 (Milbertshofen-Hart) begrüßte die Idee eines Grüngürtels, möchte aber das Hartlholz vollständig erhalten, die Panzerwiese von jeglicher Bebauung frei halten und an der Schleißheimer Straße ein „ortsbezogenes“ Gewerbe ansiedeln. Die Aktionsgemeinschaft „Rettet den Münchner Norden“ bezeichnete die Planungen des Nordparks als „faules Ei“. Seine Fläche müsse von jeder Bebauung frei gehalten, die Fröttmaninger Heide unter Naturschutz gestellt werden. Eine Riegelbebauung der Panzerwiese lehnt die AG ab.1

Juni 1985: Mehrjahresinvestitionsprogramm (MIP) 1. OB Georg Kronawitter (SPD) stimmte der CSU-Forderung zum weiteren Ausbau des Mittleren Rings zu. Die CSU-Fraktion war begeistert, die SPD hat große Probleme, da sie dies mit einem Parteitagsbeschluss abgelehnt hat. Der Baubeginn der U2 zum Hasenbergl soll 1987 erfolgen.2

  1. Berber, Inés, Der geplante Nordpark im Widerstreit der Meinungen, in Münchner Stadtanzeiger 14.6.1985 []
  2. Fischer, Otto, Zustimmung bei der CSU,  Widerstand bei der SPD, in SZ 26.6.1985 []
Moloch München Eine Stadt wird verkauft

Nicht angemeldet > Anmelden