Moloch München Eine Stadt wird verkauft

KapitelChronologie 1982 – 1989

Juni 1986

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Juni 1986: Schon vor 25 Jahren bekannt. In München wird ständig gebaut, auch immer noch neue Gewerbegebiete: das geht auf Kosten der Natur. Der damalige OB Georg Kronawitter will die „Naturreste“ im Stadtgebiet, 175 Hektar, nun als Naturschutzgebiete ausweisen: Dies hat der Stadtrat Ende 1986 vorgeschlagen. Das wären das Schwarzhölzl, die Angerlohe, das Lochholz...

November 1985

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November 1985: Der Gasteig-Klotz (1). Gottfried Knapp schrieb zum neuen Kulturzentrum in der SZ: „Das pausenlose Kultur-Bombardement vom Hochufer der Isar“ kommt durch die Zusammenraffung der kulturellen Möglichkeiten der Stadt unter ein Dach. Der Gasteig ist „unbeholfen, ja stümperhaft verpackt“ mit einer „wenig inspirierenden Kraft“ und...

August 1985

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August 1985: Verlegung der Messe. Bis 1994 soll die Messe München von der Theresienhöhe auf das ehemalige Riemer Flughafengelände verlegt werden. Neben Riem sind noch die Standorte Freiham, Pasing-West, Langwied, Lerchenau, Johanneskirchen, Unterföhring und Dornach im Gespräch. In Riem sind nach Messe-Hauptgeschäftsführer Werner Marzin 80 Hektar...

Juli 1985

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Juli 1985: Mehrjahresinvestitionsprogramm (MIP) 2. Das MIP 1985 – 1989 hat einen Umfang von 5,8 Mrd. DM und über 600 Einzelpositionen. Es programmiert längerfristig die Münchner Kommunalpolitik. Der städtische Kämmerer Dieter Grundmann legte das MIP Anfang Mai 1985 vor. Jeweils im Juli eines Jahres soll das MIP vom Stadtrat gebilligt werden.1 – Am 10.7.1985...

Juni 1985

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Juni 1985: „Nordpark“. 1981 hatten die Landschaftsarchitekten Gottfried und Anton Hansjakob einen Strukturplan „Münchner Norden“ erarbeitet. Im Januar 1985 legte Stadtbaurat Uli Zech (SPD) in der Sitzung des Planungsausschusses einen Sachstandsbericht zu „Errichtung eines Nordparks in Verbindung mit einem Friedhof („Neuer Nordfriedhof“) im...

Mai 1985

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Mai 1985: „Hachinger Tal“ (1): Erstmals verplant. Rechts und links der Stadtgrenze möchte sich die Löwenbrauerei (Hauptaktionär Baron August von Finck) vom Stiglmaierplatz in München auf der landwirtschaftlichen Fläche des Gutes Unterbiberg ansiedeln, das der Familie von Finck gehört. Der Grünzug des Hachinger Tals setzt sich von Süden in das...

April 1985

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April 1985: „Löwenbräu-City-Gelände“. Die Kerngebietsnutzung zwischen Gasteig/Rosenheimerstraße/Steinstraße/Kellerstraße sieht Einzelhandelsgeschäfte, Büroflächen und Wohnungen auf 93.500 qm (vorher124.000 qm) vor. Die Klagegemeinschaft Löwenbräu-City lehnt den Bau nach wie vor ab.1 Grundstückseigentümer ist die...

März 1985

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März 1985: Der damalige Finanzminister Max Streibl (CSU) feierte 1983 die Erweiterung des alten Messegeländes auf der Theresienhöhe von 82.600 auf 105.000 Quadratmeter. Im Münchner Stadtanzeiger wird die Forderung nach einem zweiten Messegelände erhoben, um im deutschen Messewettbewerb mithalten zu können. Platz dafür wäre im aufgelassenen...

Februar 1985

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Februar 1985: Neue Staatskanzlei. Für den bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß (CSU) war das als Sitz vorgesehene Prinz-Carl-Palais zu unbedeutend und zu klein. Parteifreund Erich Kiesl war von 1978 bis 1984 Münchner OB und ließ die Kuppel des Armeemuseums unter Denkmalschutz stellen. Um sie herum sollten auf 18.000 Quadratmeter Gesamtfläche (das...

Oktober 1984

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Oktober 1984: Vom Löwenbräu zur „Löwenbräu-City“. Das östlich vom Gasteig liegende Gelände innerhalb Rosenheimer-, Stein- und Kellerstraße wurde von der Löwenbräu AG, welche ihre Coca-Cola-Tochtergesellschaft veräußert hat, an die „Erich Kaufmann im Antic-Haus GmbH“ verkauft, die mit der Monachia Immobilien GmbH und...

Dezember 1983

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Dezember 1983: Schwabinger Güterbahnhof abgerissen. „Der Bahnhof München-Schwabing befand sich im Norden Münchens im Stadtteil Schwabing. Westlich der Gleisanlagen verlief die Leopoldstraße, östlich die Berliner Straße, an der sich gegenüber dem Bahnhof das Ungererbad und der von 1913 bis 1970 betriebene Straßenbahnbetriebshof Soxhletstraße...

September 1983

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September 1983: Abholzung im Landschaftsschutzgebiet. Für das Gelände Osterwaldstraße 109/Niebuhrweg hat die Lokalbaukommission (LBK) Baugenehmigungen für zwei Doppelhaushälften erteilt, obwohl vorher in einer Nacht-und-Nebel-Aktion unerlaubt Bäume gefällt wurden.1
Steinkohl, Sybille, Fürs Abholzen mit Baugenehmigung belohnt, in SZ 22.9.1983 [↩]

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