Rodenstock-Gelände

1877 gründete der Thüringer Josef Rodenstock in Würzburg das Optische Institut G. Rodenstock. 1883 zog der Brillenhersteller von Würzburg nach München und siedelte sich im Dreimühlenviertel in der Isarvorstadt an. 2003 kam Rodenstock wegen einer falschen Expansionspolitik in den USA in eine finanzielle Krise. Die Familie verkaufte schließlich an den Finanzinvestor Permira, der 2006 an die Beteiligungsgesellschaft Bridgepoint weiterverkaufte. Danach übernahm Compass Partners, die im März 2021 an den britischen Finanzinvestor Apax verkaufte. Das Unternehmen Rodenstock hatte 2018 etwa 4900 Mitarbeiter und erzielte 2020 rund 450 Millionen Euro Umsatz.¹²

Erste Neubau-Gerüchte Juli 1996. Im Glockenbachviertel wurde 1996 zum ersten Mal gemunkelt, dass Rodenstock das Firmengelände mit 13.000 qm an der Isartal- und Auenstraße und dem Roecklplatz räumen wird. Es soll sich aber um eine Bauanfrage bei der LBK für die Auenstraße 106 bis 110 handeln. Der Rodenstock-Pressesprecher äußerte, dass weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart an eine Verlagerung des Firmensitzes und Werkes in München gedacht sei.³

Baywobau kauft. 2010 verkaufte Rodenstock das Firmengelände mit 13.000 qm an der Isartal- und Auenstraße und dem Roecklplatz an die Baywobau Immobilien AG und zog 2012 nach Laim in die Eisenheimerstraße um.

Rodenstock räumt Fabrikareal. Hier entstanden in drei Jahren Bauzeit sechs Läden, ein Café, eine Kita, zwei private und ein öffentlicher Spielplatz. Der Westermühlbach wurde auf 100 Meter Länge freigelegt. Von den insgesamt 284 Wohnungen waren 110 Mietwohnungen zwischen 1,5 und 5 Zimmern und 174 Eigentumswohnungen, deren Quadratmeterpreis um die 6000 Euro lag (im Jahr 2012!). Laut Architekt Roland Duda von Ortner & Ortner Baukunst waren die Eigentumswohnungen schon 2012 fast verkauft.⁴

1. Wikipedia: Rodenstock (Unternehmen) [↩]
2. Busse, Caspar, Rodenstock wird verkauft, mal wieder, in SZ 25.3.2021 [↩]
3. Rodenstock bleibt, in SZ 18.7.1996 [↩]
4. Schall, Annika, Rodenstock-Gelände ist fertig: Noble Fassaden am alten Bach, in merkur.de 17.7.2015 [↩]